Schnitt bier
Schnitt bier
Montag, 19. April 2010
Schnitt
Der Schnitt ist das letzte Bier vor dem gehen, nachdem mindestens ein Seidel konsumiert wurde.
Ein guter Schnitt ist 3/4 Bier zum 1/2 Preis. Ein gerade (nicht schräg wie normalerweise) gehaltenes Glas unter dem Zapfhahn, das so lange gezapft wird, bis der Schaum den Glasrand erreicht hat. Wenn der Schaum dann zusammengefallen ist, stellt ein Schnitt ein halbes Bier dar, und kostet normalerweise auch die Hälfte eines Bieres normaler Menge Der Schnitt ist in den meisten fränkischen Brauereien üblich. Die Franken bestellen vor dem Heimgehen noch schnell einen Schnitt um mit den Stammtischbrüdern gleichzuziehen.
Kurz g'sagt, wenn die Mannsbilder nach 3 oder 4 Seidel kein Ganzes mehr packen, gibt 's halt 'nen Schnitt vor'm bezahlen.
Der Schnitt ist ein besonderer Service der Brauereien und auf keiner Karte zu finden. Die Preise für eine Schnitt Bier sind z.B. bei Maisels Brauerei 1,30 Euro und bei Klosterbräu 1,50 Euro, in den allermeisten Fällen geht der Schnitt auf Kosten des Wirtes.
Spruz
Spruz bezeichnet in der Gastromomie auch den Schnitt: Das Wort Spruz geht etymologisch vermutlich auf „spritzen“ zurück. Es bezeichnet in manchen süddeutschen Regionen (etwa der Oberpfalz und Teilen Frankens) einen "Spritzer" - also eine kleine Menge - von Flüssigkeit.
In der Gastronomie bezeichnet das Wort speziell den Schnitt, eine Getränkemenge, die das verwendete Glas nur teilweise - meist ungefähr zur Hälfte - füllt, meist 0,25 - 0,4 l.
Insbesondere Bier, das vom Fass gezapft wird, kann der Gast in manchen fränkischen Gastwirtschaften, deren Standardmaß das Seidel von 0,5 l ist, auch als (kostengünstigeren) Spruz bestellen - jedoch meist nur als letztes Getränk, nachdem er bereits mindestens ein vollständiges konsumiert hat. Angeblich gab es früher die Sitte, dass ein Kneipenwirt seine letzten Gäste des Abends mit einem kostenfreien Spruz Bier auf den Heimweg schickte (dies erzählt man sich allerdings weitaus häufiger unter Wirtshausgängern denn unter Wirten).
Hervorzuheben ist, dass der Spruz bzw. Schnitt stets ein frisch eingeschenktes Getränk bezeichnet. Dies unterscheidet ihn vom weitaus unbeliebteren Noagerl bzw. Naacherla oder "Neucherl" (von „Neige“), wie in Bayern bzw. Franken eine übriggebliebene, abgestandene Getränkemenge bezeichnet wird.
Schnitt Bier in Österreich (Pfänder lieg immer noch in Österreich!)
Eine Mischung aus hellem und dunklen Bier; Von der (Wiener) Brauerei Ottakringer sogar in Flaschen abgefüllt.
Im Augustinerkeller in München steht der „Schnitt Bier“ sogar auf der Karte.